Berufungszeugnis von Pater Klaus Holzer CP

Mein Weg ins Kloster Im August 1986 fuhr ich mit zwei Freunden (Alfred und Kilian) nach Kroatien, um Urlaub zu machen. Wir hörten zuvor von einem Ort namens Medjugorje, an dem die Muttergottes schon seit fünf Jahren erscheinen sollte. Wir waren neugierig und wollten diesen Ort auch besuchen. Die Autofahrt dorthin war nicht so einfach. Es gab damals noch keine "Navis". Viel Gestrüpp, viel Gestein und schlechte Straßen - aber endlich erreichten wir den Ort. Und dann fühlten wir uns irgendwie hilflos. Wir haben nach einer Art Kneipe Ausschau gehalten, weil wir sehr hungrig waren.
 
Es war alles irgendwie so einfach und überhaupt nicht spektakulär. Unsere Notdurft konnten wir nicht in einem Toilettenhäuschen verrichten ... An der Straße zur Kirche standen viele Kinder, die Ausschau hielten nach "Pensionsgästen". Wir folgten schließlich einem etwa zwölfjährigen Jungen nach Citluk, einem Nachbarort von Medjugorje. Dort fanden wir dann Unterkunft und Verpflegung. Übrigens waren die Eltern des Jungen gar nicht da. Er war unser "Herbergsvater". Wir waren "grün" hinter den Ohren und haben uns dann einfach ein wenig umgeschaut. Den berühmten "Krizevac" (Kreuzberg) haben wir beispielsweise im Sprint erklommen. So hat mich der Ort eigentlich gar nicht sonderlich angerührt.
 
Als wir dann wieder Richtung Heimat fuhren, hörten wir im Auto eine Kassette von P. Slavko Barbaric. Diese Kassette war sehr interessant und hat in uns dreien viel bewegt. Sonderbarerweise trafen wir uns im Anschluss an diesen Urlaub zum gemeinsamen Rosenkranzgebet. Wir trafen unser immer mittwochs. Die Gruppe nahm zu an Jugend und Anzahl! Dieses Medjugorje-"Erlebnis" hat in der Tiefe meiner Seele Spuren hinterlassen. Ich denke, die Muttergottes hat da irgend etwas in mir getan.
 
Ein Jahr später beteiligte ich mich an einer Jugendwallfahrt nach Frankreich. Der Start der Wallfahrt war in der Schweiz. Ohne irgend jemanden zu kennen, habe ich mich darauf eingelassen. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Ich habe viele junge Leute kennengelernt, vor allem junge Damen. Denn ich sollte mich im Auftrag meiner Mutter nach einer zukünftigen Ehefrau umschauen. Nun, es ist dann alles anders gekommen... Im Anschluss an diese Jugendwallfahrt kam irgendwie in mir der Gedanke nach dem Priestertum hoch. Es kochte da so einiges in mir, und ich brauchte einfach jemanden, der mir weiterhelfen konnte.
 
Gott hat mich auf einen alten, heiligmäßigen Priester hingewiesen. Dieser hat mir sehr geholfen und dann gesagt: "Du bist berufen!" Klatsch! Das war eine Überraschung für mich! Nach einem Prozess der Unterscheidung habe ich mich für das Ordenspriestertum entschieden. Die Suche nach dem richtigen Orden war ein wenig mühsam, aber dann doch von Erfolg gekrönt. Schließlich bin ich am 26. April 1988 bei den Passionisten eingetreten und nach einer harten Zeit des Studiums in Eichstätt und Rom am 19. August 1995 durch Kardinal Joseph Ratzinger (Kennt diesen Herrn jemand?) zum Priester geweiht worden. Gottes Wirken an und in uns ist in der Regel nicht spektakulär. Er versucht es immer wieder mit leiser Stimme, um uns zu berühren. Gespriesen sei Gott!
 
P. Klaus Holzer CP

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